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News zur Sonnenquelle

Einblicke und Ausblicke zum Start des 1. Bauabschnittes - Interview mit unserem Bauleiter

Mit dem Baustart des ersten Bauabschnitts der Sonnenquelle kommen viele Fragen auf. Wie genau läuft so ein Bau ab? Welche Arbeiten kommen auf uns zu? Welche Besonderheiten bringt dieses Projekt mit sich? In einem Interview wollen wir Ihnen aus erster Hand über die Arbeiten am Park berichten. Dafür stand uns unser Bauleiter Philipp kurz Rede und Antwort. Er berichtet uns von seinem Job, den Herausforderungen bei der Planung und den umzusetzenden Aufgaben.

Einblicke und Ausblicke zum Start des 1. Bauabschnittes – Interview mit unserem Bauleiter

Was genau ist dein Job als Bauleiter?

Mein Job als Bauleiter ist die Baustelle von A-Z zu koordinieren.

Typische Aufgaben: Wann finden welche Arbeitsschritte statt, wann kommt Material und in welcher Menge zur Baustelle, wie ist die richtige Abfolge aller Arbeitsschritte und so weiter. Ich bin aber auch Problemlöser und Koordinator.

Welche Besonderheiten gab es für dich in der Planung der Sonnenquelle?

Vor allem die Größe der Anlage. Die Sonnenquelle ist ein Flächenverbund, das heißt, es gibt innerhalb eines Bauabschnittes nicht nur ein Baufeld, sondern mehrere. Das benötigt kluge logistische Konzepte, um Material effizient zu transportieren und die Bauarbeiten in den verschiedenen Baufeldern zeitgleich und koordiniert durchzuführen. Zudem müssen alle Baufelder elektrotechnisch miteinander verkabelt werden, um einen schnellen baulichen Fortschritt zu gewährleisten.

Nach welchem Konzept werdet ihr die Sonnenquelle bauen?

Die Sonnenquelle ist eine Agri-PV-Anlage, die landwirtschaftliche Nutzung mit Photovoltaik kombiniert. Deshalb gibt es mehrere Konzepte – darunter die Haltung von Hühnern und Rindern sowie Maßnahmen zum Tierwohl innerhalb der PV-Anlage. Diese Konzepte ermöglichen eine nachhaltige Nutzung der Fläche, indem wir sowohl Energie erzeugen als auch landwirtschaftliche Aktivitäten fördern.

Wie viele Leute werden auf der Baustelle arbeiten?

In der Spitze sind es bis zu 300 Mitarbeiter. Das Team setzt sich aus verschiedenen Fachkräften wie Bauarbeitern oder Technikern zusammen, um alle Aufgaben termingerecht zu erledigen. Denn wir haben keine Zeit zu verlieren.

Mit welchen Beeinträchtigungen muss man während des Baus rechnen?

Wir haben zum Start des Winters gebaut. Das heißt wir müssen mit Schlechtwetter, Schnee und Kälte und damit mit kürzeren Arbeitstagen rechnen. Diese Wetterbedingungen können den Bauablauf beeinflussen, da bestimmte Arbeiten bei extremen Wetterlagen verzögert oder angepasst werden müssen.

Wieso baut ihr im Winter? Ist das nicht schwieriger?

Ja, es ist zwar schwieriger, aber dennoch möglich. Am Ende ist alles eine Frage der Planung und dafür bin ich da.

Nimmt die lokale Flora und Fauna Schaden, während ihr baut? Achtet ihr darauf?

In der Regel wird versucht, möglichst viele vorhandene Fahrtwege zu verwenden, um dem Bewuchs so wenig wie möglich zu schaden. In der gesamten Fläche funktioniert das sehr gut, an den Hauptfahrtwegen wird der Bewuchs natürlich etwas leiden. Dieser wird im Nachgang aber wieder angesät.

Wie orientiert ihr euch auf der Fläche und wisst, was wo hingehört? (Stichwort Wildwechselstreifen)

Der Solarpark wird vor dem Bau mit GPS-Geräten vermessen. Dadurch wird schnell klar, wo die einzelnen Rammfundamente hinkommen. Weiterhin werden die Positionen aller Grabenachsen und weitere Baukörper, z.B. Trafostationen, vermessen. Dabei berücksichtigen wir auch Wildwechskorridore, um den natürlichen Bewegungsablauf der Tiere nicht zu beeinträchtigen.

Während der Planungsphase beschäftigt man sich viel mit den Flächen und Dimensionen der einzelnen Baufelder. Somit findet man sich schnell zurecht.

Mit welchen Geräten fahrt ihr auf die Anlage? Wird der Boden dadurch verdichtet?

Vor dem Bau wird in der Regel die Fläche immer angesät z.B. mit Klee. Durch den Bewuchs wird die Fläche relativ wenig kaputt gefahren.

Weiterhin wiegen die verwendeten Baumaschinen im Vergleich zu landwirtschaftlichen Großmaschinen deutlich weniger. Die meisten Maschinen fahren auf Kettenlaufwerken, was die Bodenverdichtung extrem verringert.

Kommen durch die Kabel irgendwelche Schadstoffe in den Boden?

Es werden normale Leitungen verwendet, die nach Herstellerangaben und nach DIN-Norm in den Boden verlegt werden dürfen. Die verwendeten Leitungen entsprechen somit den höchsten Sicherheits- und Umweltstandards.

Woher wisst ihr, ob die Anlage funktioniert, wenn ihr fertig seid?

Nach dem Bau werden alle stromführenden und stromerzeugenden Bauteile mit verschiedenen Messungen überprüft, darunter Leistungsüberprüfungen und Sicherheitstests. Weiterhin werden im Betrieb regelmäßige Prüfungen durchgeführt, ob Bauteile oder Leitungen defekt sind.

Wie viele Bauabschnitte gibt es in der Sonnenquelle? Wie lange dauert es, einen Bauabschnitt fertigzustellen?

Es gibt insgesamt sieben verschiedene Baufelder beim ersten Abschnitt. Die Arbeiten finden in den Baufeldern immer parallel statt. Aus diesem Grund ist es schwer zu sagen, wie lange es dauert, einen Bauabschnitt von A bis Z fertigzustellen. Alle sieben Baufelder sollen bis Frühjahr 2025 fertig sein.

Was sind die letzten Arbeitsschritte, wenn der ganze Park fertig ist?

Nachdem die Parkmontage abgeschlossen ist, werden befahrene Flächen wiederhergestellt. Schließlich werden Ausgleichspflanzungen um den Solarpark gepflanzt.

Weiterhin werden elektrotechnische Messungen durchgeführt, damit der Solarpark mit der gesamten Leistung sauber läuft und Strom erzeugen kann. Erst nach Abschluss aller Bauarbeiten und erfolgreichen Tests können die Tiere in die Agri-PV-Anlage einziehen.

Wie werden die einzelnen Bauabschnitte am Ende miteinander verbunden?

Elektrotechnisch werden zwischen den Trafostationen durch die einzelnen Baufelder Mittelspannungskabel gezogen. Somit sind die Parkteile miteinander verbunden. Von der „Kopfstation“ gehen wiederum weitere Kabel zum geplanten Umspannwerk.

Kannst du uns ein paar Eckdaten zum Bauabschnitt 1 geben?

  • Nennleistung: 59,998 MWp auf ca. 52 ha 
  • Module: 85.782 Stück
  • Rammpfosten: 35.128 Stück 
  • LKW-Transporte: 145 für Module, 100 für Unterkonstruktionen 
  • Gewerke: ca. 33 Stück 
  • Personal: max. 250, Ø 150 Mitarbeiter 
  • Baumaschinen: Teleskoplader, Bobcat, Bagger, Radlader, Dumper, Spülbohrgeräte