Mit der „Sonnenquelle in Planung“ bei ihnen zu Hause, war diese Informationsfahrt eine hervorragende Möglichkeit, mehr über den Betrieb dieser innovativen Technologie zu erfahren. Die Reise führte zu verschiedenen Stationen, bei denen die interessierten Bürger nicht nur spannende Einblicke in das Thema Agri-PV erhielten, sondern auch wertvolle Informationen zur Hühner- und Rinderhaltung in solchen Anlagen. Die Reise begann um 8.30 Uhr in Krumpa und gegen 11.00 Uhr erreichten die Teilnehmer den Biohof Herbert Hanna in Fröschbrunn. Dort wurden sie herzlich von Carl-Philipp Bartmer von der AVG Mücheln und Stefan Lang von der Firma Münch begrüßt. Der Bio-Landwirt Herbert Hanna führte die Gruppe engagiert durch die Anlage und gewährte Einblicke und Erfahrungen aus seiner Hühnerhaltung. So konnte er berichten, dass durch den Bau von PV-Anlagen rund um die Hühnerställe, die Hühner ihren Auslauf viel großzügiger nutzen, da ihnen die Module neuen Schutz und Schatten bieten.

Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, Herrn Hanna Fragen zur Hühnerhaltung zu stellen, darunter Fragen zur Entmistung der Anlage, oder zur Beheizung der Mobilställe. Besonders interessierten sie sich für Maßnahmen im Falle einer Vogelgrippe und zur Ei-Produktion der Hühner. Oder einfach nur: „Wie wissen die Hühner, wann sie abends in den Stall müssen?“ Insgesamt wurde klar, wie gut sich diese Tierhaltung mit erneuerbarer Energie kombinieren lässt.

Nach der informativen Führung genossen die Teilnehmer ein köstliches Mittagessen auf dem Biohof, bei dem sie ihre Eindrücke vertiefen und weitere Fragen klären konnten.

Nach dem Mittagessen setzte die Gruppe ihre Reise zur Gössersdorfer-Pilotanlage für Rinderhaltung fort. Dort konnten sie eine andere Agri-PV-Anlage in Verbindung mit Rinderhaltung erkunden. Diese Anlage erstreckte sich über 4 Hektar und beherbergte etwa fünf Jungrinder von denen aktuell drei Rinder in der Anlage waren.

Es wurde erklärt, dass die robuste und hornlose Rinderrasse Angus für diese Haltung besonders gut geeignet ist. Die Rinder seien weniger anfällig für Krankheiten und können das ganze Jahr über auf der Weide gehalten werden. Die Gruppe konnte verschiedene Halterungskonzepte der PV-Unterkonstruktion in der Pilotanlage studieren, wobei sich zeigte, dass eine Aufständerung der Module auf 4,20 Metern nicht zwingend erforderlich ist.

Interessant war auch die Feststellung, dass die geplante Tierdichte von etwa 1-1,2 Jungrindern pro Hektar eine Überweidung ausschließt. Der Bewuchs zwischen und unter den Modulen war gleichmäßig, und bei dem aktuellen Schneeregen nutzten die Rinder die PV-Module als Unterstand.

Die letzte Station führte die Teilnehmer zur Firma Münch Energie in Rugendorf. Dort wurden sie herzlich mit Kaffee, Bier und Gebäck empfangen. Stefan Lang, bekannt auch von vielen Bürgerversammlungen im Geiseltal, präsentierte die Arbeit der Firma Münch und führte die Gruppe durch die Anlagen. Es gab auch einen Einblick in die Geschichte von Mario Münch, der vom Landwirtssohn zum PV-Pionier wurde.

Besonders interessant war die Diskussion über Tierwohl- und Doppelnutzungskonzepte in der Agri-PV, bei der deutlich wurde, wie die Landwirtschaft und erneuerbare Energie Hand in Hand gehen können. Um 15.00 Uhr trat die Gruppe schließlich die Rückfahrt nach Krumpa an. Insgesamt haben alle diesen Ausflug als äußerst informativ und inspirierend erlebt. Die Bürger aus Braunsbedra und Umgebung konnten wertvolle Einblicke in die Agri-PV gewinnen und sehen, wie diese nachhaltige Technologie in der Tierhaltung erfolgreich angewendet wird. Die Gastgeber wurden für ihre Gastfreundschaft gelobt, und die Teilnehmer freuen sich auf die Umsetzung ihres eigenen Agri-PV-Projekts in Braunsbedra.